Dienstag, 11. Dezember 2012

Trockenstoffel (5)

... es war zu spät für eine Flucht, trotzdem versuchte er es. Doch das Motorrad war schneller und der Geländewagen hielt ihn ständig im Scheinwerferlicht. Eine Höhle, war das seine Rettung? Er warf sich auf den Boden, rutschte in die Tiefe und schlug hart auf. 
Es war keine Höhle, eher eine kleine Vertiefung, aus der sie ihn holen würden, schneller, als er denken konnte. 
Doch es blieb alles ruhig. Kein Licht blendete ihn, keine Stimmen waren zu hören. Er atmete schwer und versuchte, seine Gedanken zu sortieren. Er wollte raus aus dieser Hölle und steckte tiefer in ihr als vorher. Was sie mit ihm machen würden, bedurfte keiner Phantasie. Quälen, Schikanieren und Verspotten bis zur letzten Sekunde, das war sein Schicksal.
Immer noch war alles um ihn herum ruhig, beängstigend ruhig. Vorsichtig bewegte er sich, spähte in alle Richtungen. Kein Licht, kein Motorengeräusch, einfach nichts. Nur die letzten Regentropfen fielen von den Ästen und der Wind pfiff um die Bäume.
Er war misstrauisch, mehr als das sogar. Sie jagen nicht, um danach nicht zu fangen, das passt nicht, sagte er sich.
Was bewegte sich unter ihm? Er sprang auf, wieder einmal zu spät. Wie von Geisterhand öffnete sich der Boden der Mulde und ließ ihn fallen, tief, immer tiefer. Seine Kehle war wie zugeschnürt, er konnte nicht schreien. 
Der Aufprall war weich. Benommen blieb er liegen. Auch hier war kein Laut zu vernehmen. Er richtete sich auf und erblickte...

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