Donnerstag, 16. August 2012

Zurück ins Licht, let`s go!

Wer in eine depressive Phase seines Lebens gerät, aus welchen Gründen auch immer, erlebt das Leben oft als schwarzen, engen Tunnel. Die Wände bewegen sich auf den Betroffenen zu, es wird immer enger, er fühlt sich eingeschnürt, ihm wird die Luft genommen, er fühlt sich wie gelähmt.
Immer mehr Kraft verwendet er darauf, sein Leben nach außen zu bewahren, sich einzufügen, nicht aufzufallen. Immer weniger ist er in der Lage, zu erkennen, dass er den falschen Weg beschreitet. Anstatt die Ursachen zu erkennen und die Gründe zu hinterfragen, versucht er immer verzweifelter, einen Schein zu bewahren, der ihn nur noch tiefer in eine ihn immer mehr umklammernde depressive Grundstimmung zieht.
Wohlgemerkt, ich schreibe nicht von einer tiefsitzenden Depression als schwere psychische Erkrankung, sondern von depressiven Stimmungen, fachärztlich auch als Dystymia bezeichnet.

Anstatt umzukehren, wird der Tunnel immer tiefer beschritten, unfähig, die damit immer näher kommende Katastrophe vorherzusehen. Die innere Verfasstheit des Betroffenen verändert sich unmerklich für ihn, weil er die in seinem realen Leben dafür existierenden Gründe nicht erkennen kann.

Irgendwann kann diese depressive Grundstimmung umschlagen, in eine Depression. Und auch jetzt noch wird nach außen der Schein gewahrt. Oder es entlädt sich etwas im Inneren des Betroffenen, dass er ein Licht am Ende des Tunnels erkennt und weiss, wa er ändern muss, um der akuten und für ihn bedrohlichen Situation zu entkommen. Damit hätte er den ersten Schritt zu einer Änderung seiner eigenen Situation getan.

Eine Veränderung ist aber an jedem Punkt dieser sich lange hinziehenden Entwicklung möglich. Mir sind Fälle bekannt, wo erst ein totaler physischer und psychischer Zusammenbruch, etwa als Kreislaufzusammenbruch, den Betroffenen eine Umkehr auf dem verhängnisvollen Weg der Selbstverleugnung ermöglichten. Was jetzt folgt, ist ein schmerzvoller Prozess der Selbsterkenntnis, dass man sich selbst belogen hat, dass ein Weg des Masochismus beschritten wurde, dass vielfach eine verhängnisvolle Abhängigkeit zu, ja, Sadisten existierte. Diese Symbiose aus Masochismus und Sadismus vollzog sich nicht auf der körperlichen, sondern auf der emotionalen Ebene, als eine Verkettung von zwei Menschen, die sich gegenseitig in eine Katastrophe führten, weil sie in einer brutalen und sich gegenseitig vernichtenden Abhängigkeit voneinander existierten.
Keiner der beiden war in der Lage, diesen Kreislauf aufzubrechen, und sei es durch eine räumliche und damit auch psychische und emotionale Trennung.

Erst ein solches Aufbrechen aber ermöglicht ein Verlassen des eingeschlagenen Weges des sich selbst Verletzens, des in einer masochistischen und als Antonym dazu sadistischen Rolle Verharrens, wobei die Rollen dabei auch noch gewechselt werden.

The dark side of life, sie muss nicht zwangsläufig für immer das Leben bestimmen.

Wann sie verlassen wird, hängt von sehr unterschiedlichen und immer auch individuellen Faktoren ab.

Ich möchte in diesem Blog aufzeigen, dass immer Wege aus dem Tunnel der Dunkelheit zurück in das Licht des schönen, befreienden und bewusst genießenden Lebens möglich sind.
Und dass die Betroffenen meist Hilfe benötigen, ärztliche und psychologische, oft auch medikamentöse, dass sie vor allem aber zu einer eigenen, aus ihnen selbst kommenden Stärke zurück finden müssen.

Dafür brauchen sie Unterstützung ihres familiären Umfeldes, Offenheit und die Gewissheit, dass sie für einen manchmal langen Zeitraum ein Nest der Liebe vorfinden, in das sie jederzeit fallen können.

Vor allem aber brauchen sie den Willen, diesen Weg zurück ins Licht selber gehen zu wollen.
Diesen aber können sie erst entwickeln, wenn sie die konkrete Lebenssituation aufgegeben haben, räumlich und noch wichtiger, emotional.

So hart es klingt, manchmal ist eine Trennung von einem Menschen, den man zu lieben glaubt, obwohl längst eine zerstörerische und vernichtende Abhängigkeit besteht, der beste Weg. Erst dieser radikale Schnitt schafft Grundlagen dafür, die eigene Rolle in dieser in den Abgrund führenden Symbiose zu erkennen. Das ist aber wiederum die entscheidende Vorraussetzung dafür, die eigenen Lebensumstände konkret so zu verändern, dass ein glückliches und emotional erfülltes Leben wieder möglich ist.

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